Hallo zusammen, es sind weiterhin noch viele meiner gelesenen Bücher aus den letzten Wochen noch nicht rezensiert, sodass ich mich langsam aber sicher ranhalten muss, um noch detailliert zu wissen, welche Emotionen und Eindrücke die Werke in mir hinterließen. Deshalb gibt es heute die Buchbesprechung zu »Die rätselhaften Honjin-Morde« von Seishi Yokomizo, ein Kriminalroman um den Kommissar Kosuke Kindaichi, der in mehreren Bänden als Hauptfigur dient. Erschienen ist der Titel in der Taschenbuchausgabe in Neuauflage in diesem Jahr. Die Erstveröffentlichung war 1946.
Inhalt zusammengefasst
Winter 1937 im japanischen Okamura: der Sohn der renommierten Ichiyanagi-Familie wird heiraten und die Angehörigen bereiten sich darauf vor. Alle sind in reger Aufruhr, bis sich ein unbehagliches Gefühl rund um die Feier ausbreitet. Denn durch das kleine Örtchen soll ein Unbekannter streifen, der durch sein markantes Äußeres auffällt. Als dann in der Hochzeitsnacht die Familie einen fürchterlichen Schrei wahrnimmt und anschließend eine seltsame Melodie hört, müssen sie feststellen, dass Braut und Bräutigam ermordet wurden. Die Tat gibt Rätsel auf, zumal der Ort des Geschehens, das Schlafzimmer, von innen verschlossen war. Privatermittler Kosuke Kindaichi macht sich daran den Fall zu lösen.
Wie war »Die rätselhaften Honjin-Morde«?
Mein Faible für Geschichten, die in früheren Zeiten spielen ist groß, sodass mich dieser Kriminalroman auch wegen seines Settings und seiner Historie neugierig machte. Entdeckt habe ich das unscheinbare Büchlein ganz zufällig in der Buchhandlung,. auch der Autor sagte mir bis dahin nichts. Der Titel erschien erstmalig 1946. Die 206 Seiten empfand ich als sehr kurzweilig, was an der gut konstruierten Handlung lag, aber auch dem schrulligen Privatdetektiv Kosuke Kindaichi, der mir unweigerlich schnell sympathisch wurde. Interessant ist, dass mich die Geschichte selbst nicht so sehr begeistern konnte wie das ganze Drumherum. Die Dialoge, das Familiengeflecht und die frühere Zeit in Verbindung mit dem Ort des Geschehens machten insbesondere den Reiz für mich aus, was aber auch der Geschichte keinen Abbruch tat.
Seishi Yokomizo schrieb mit diesem Krimi den ersten Teil einer Reihe, es folgten Mord auf der Insel Gokumon und Das Dorf der acht Gräber. Band zwei lese ich derzeit und kann sagen, dass mir die Story wieder gefällt, aber bei Weitem nicht so sehr, wie das hier in Band eins der Fall war. Mich konnten die »Die rätselhaften Honjin-Morde« gut unterhalten, das historische Japan empfand ich als sehr aufregend und der Ermittler erinnert mich an den weltbekannten Polizeikommissar Columbo, der durch seinen schmuddeligen Trenchcoat, sein schusseliges Auftreten, aber vor allem seiner Genialität auffällt. So ungefähr kann man sich auch Kosuke Kindaichi vorstellen und deshalb mochte ich diese Figur im Buch sehr. Die Art, wie Yokomizo schreibt könnte, wie ich denke, nicht jedem gefallen. Ich selbst schätze japanische Literatur sehr, was auch dieses Buch bestätigen konnte. Das Glossar bietet eine spannende Übersicht zu im Buch verwendeten japanischen Begriffen. Außerdem gefiel mir der Familienstammbaum.
Fazit
Toll konstruierter Kriminalroman aus dem historischen Japan der 1930er Jahre.
Seishi Yokomizo
Seishi Yokomizo, geboren 1902 in Kobe, Japan, war ein japanischer Schriftsteller. Er schrieb vor allem historische Detektivromane, sein Kommissar Kosuke Kindaichi ist populär. Yokomizo starb 1981.
Marie meint
Liebe Zeilentänzerin,
das Buch ist mir schon vor einer ganzen Weile aufgefallen, die Story gefiel mir sehr. Dann habe ich es mal als Hörbuch angefangen und kam irgendwie nicht so richtig rein. Vielleicht starte ich zu einem anderen Zeitpunkt nochmal einen Versuch. 🙂
Liebe Grüße
Marie
Zeilentaenzerin meint
Hallo Marie, spannend, also Hörbücher mag ich selbst ja gar nicht, weil ich mit diesem Medium leider nicht gut zurecht komme. Das Buch fand ich wirklich großartig!