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Kinderbuch

Alle Jahre wieder – Juli Zeh

Hallo zusammen, ich wünsche euch einen schönen 3. Advent und eine weiterhin besinnliche Adventszeit mit vielen weihnachtlichen Geschichten. Ich hatte mir für die Vorweihnachtszeit so viele Bücher und Geschichten herausgesucht, dass es mich inzwischen überfordert, denn bis auf kleinere Weihnachtsgeschichten- und gedichte geht bei mir in Bezug auf Lesen gerade wenig. Ein Buch, das ich im letzten Winter schon lesen wollte ist »Alle Jahre wieder« von Juli Zeh und Lena Hesse. Das Kinderbuch aus dem Carlsen-Verlag spielt zur Weihnachtszeit und thematisiert ein zunächst verlorenes geglaubtes Fest. Veröffentlicht wurde es 2020.

Inhalt zusammengefasst

Es ist Heiligabend. Die Geschwister Lena und Josh können den Moment kaum abwarten, wenn sie das Wohnzimmer betreten, den Christbaum geschmückt vorfinden und ihre Geschenke öffnen dürfen. Voller Erwartung stürmen sie in den Raum und müssen enttäuscht feststellen, dass nichts an Weihnachten erinnert. Kein Weihnachtsschmuck, keine Bescherung, kein Christkind. Auch am darauf folgenden Tag ändert sich nichts. Aber als sie gemeinsam mit ihrem Vater die Vogelschutzwarte besuchen, erkennen sie, was die Erwachsenen zunächst nicht sehen: das Christkind.

Wie war »Alle Jahre wieder«?

Ich weiß, dass ich das Buch im letzten Jahr beim Schmökern nach Weihnachtsliteratur und stimmungsvollen Kinderbüchern im Kulturkaufhaus entdeckt und es direkt bestellt habe. Ein entscheidender Grund für meinen Kaufentschluss war auch, dass Juli Zeh die Autorin des Buches ist, denn ich mag ihre Romane sehr und schätze insbesondere ihren Schreibstil. Verwundert war ich zunächst darüber, dass Titel und Klappentext eine Weihnachtsgeschichte versprechen, das Cover aber keine Weihnachtsstimmung aufkommen lässt. Ich habe mich deshalb erst einmal damit getröstet, dass auch wir heutzutage häufig keine weißen Weihnachten erleben dürfen. Allerdings bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass eine Weihnachtsgeschichte die Atmosphäre und den Zauber dieser Zeit auch rüberbringen sollte. Dazu gehören für mich eindeutig schneebedeckte Landschaften. Das finde ich in diesem speziellen Fall nicht gelungen.

Auch sonst muss ich, so schwer mir das fällt, deutlich sagen, dass mich die Geschichte zu keinem Moment mitnehmen konnte. An dieser Stelle versuche ich nicht zu spoilern und hoffe, dass das gelingt. Die Handlung beginnt damit, dass die Geschwister Lena und Josh sich riesig auf das Weihnachtsfest freuen und verständlicherweise sehr traurig sind, als sie bemerken müssen, dass nichts in ihrem Wohnzimmer an Weihnachten erinnert. Keine Geschenke, kein Baumschmuck, nichts. Ich habe an einen großen Weihnachtszauber gedacht, der sich im Verlauf einstellen und die Kinder ihr schönstes Fest erleben lassen wird. Bekommen habe ich eine abstruse Geschichte, in der das Christkind in einem Käfig gesperrt entdeckt wird, weil der Vater, ein Ornithologe, glaubte, es sei ein Vogel. Gemeinsam mit ihren Freunden kommen Lena und Josh dem scheuen Christkind nach und nach auf die Spur und feiern schlussendlich im Februar ihr Weihnachtsfest.Ich weiß nicht, was genau mir die Handlung vermitteln wollte und fand die ganze Idee zu abenteuerlich.

Mir fehlte vorweihnachtliche Atmosphäre, Besinnlichkeit, Schnee und der Hintergrund für das, was Juli Zeh ihren jungen Betrachter:innen vermitteln wollte. Das was die Freunde rund um die Geschwister Josh und Lena erleben, ließ bei mir den Funke nicht überspringen und langweilte mich eher. Es ist keine Christkind-Geschichte, die ans Herz geht oder nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Viel mehr bleiben bei mir am Ende große Fragezeichen. Das Christkind im Käfig und der Ornithologen-Vater haben mich völligst verwirrt. Sehr auffällig fand ich auch die Aufzählung von bekannten Marken wie Amazon PrimeiPhone oder Calvin Klein. Darauf hätte man, besonders in einer Weihnachtsgeschichte für Kinder, verzichten können. Die Illustrationen von Lena Hesse sind nicht außergewöhnlich aber dennoch gelungen und der große Pluspunkt in »Alle Jahre wieder«.

Fazit

Leider ein sehr enttäuschendes Weihnachtsbuch, das keines ist. Mir fehlte die weihnachtliche Atmosphäre, die aus meiner Sicht nicht vermittelt wird. Außerdem konnte mich die Idee der Geschichte nicht mitreißen.

Juli Zeh & Lena Hesse

Juli Zeh (eigentlich Julia Barbara Finck), 1974 in Bonn geboren, ist eine deutsche Schriftstellerin und Juristin. Sie studierte Rechtswissenschaften in Passau, Krakau, New York und Leipzig. 1998 legte sie ihr Staatsexamen ab. Zeh gewann diverse Literaturpreise. Sie lebt mit ihrer Familie in Barnewitz in Brandenburg.

Lena Hesse, geboren 1981 in Frankenberg an der Eder, ist eine deutsche Illustratorin und Kinderbuchautorin. Hesse begann eine Ausbildung zur Mediengestalterin mit Schwerpunkt Printmedien und studierte anschließend Design an der Fachhochschule Münster und ein Jahr in Valencia in Spanien. Lena Hesse illustrierte zahlreiche Bilderbücher und schrieb Texte für verschiedene Verlage. Zudem gestaltet sie Brettspiele. Hesse lebt in Berlin.


Alle Jahre wieder

von Juli Zeh
illustriert von Lena Hesse
Carlsen | 2020 | 76 Seiten
Hardcover | ISBN: 978 3 551 51917 7 | 12.00€
Zum Buch


Kennt ihr das Kinderbuch von Juli Zeh und wie kam es bei euch an?

About Author

Ich (w, 36 Jahre) komme aus Berlin und lebe nach längeren Stationen in Hamburg und Freiburg nun in Wiesbaden. Ich mag Bücher und die Fotografie. Hier versuche ich beides miteinander zu vereinen.

3 Comments

  • Aquila
    13. Dezember 2021 at 5:50 pm

    Ich hatte auch das „Vergnügen“, das Werk lesen zu dürfen und kann mich der Kritik weitestgehend anschließen. Was vom Titel her zunächst so klingt, als würde sich dahinter eine Weihnachtsgeschichte verbergen, entpuppt sich sich als eine Aneinanderreihung von Absurditäten, garniert mit plumpen Produktplatzierungen.
    Vielleicht ist die Moral der Geschichte, dass es kein Weihnachten braucht, um Weihnachten zu feiern, sondern nur gute Freunde. An sich keine schlechte Botschaft, nur der Weg dorthin verliert sich in einer abstrusen Erzählung, die einen (oder zumindest mich) zu oft mit fragendem Blick und Kopfschütteln im Regen stehen lässt. Zu merkwürdig wirken der Inhalt, zu platt die Charaktere und zu unangebracht die Aufzählung von Markennamen, als dass ich mich wirklich auf die Story hätte einlassen können.

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    • Zeilentaenzerin
      14. Dezember 2021 at 10:37 am

      Hallo Aquila, danke für deine ausführliche Schilderung deiner Meinung zum Buch. Dem kann ich mich voll und ganz anschließen. Denke auch, dass die Botschaft eine gute ist, leider kommt sie aber nicht an.

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  • Marie
    20. Dezember 2021 at 6:39 pm

    Ich lese Julie Zeh für mein Leben gern. Auch dieses Buch habe ich gelesen liebe Zeilentänzerin, und es war großartig. LG Marie

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