Menu
Weltliteratur

Der Horla – Guy de Maupassant

Seit ein paar Wochen schon versuche ich die richtigen Worte zu finden, um meine Gedanken zu diesem Klassiker auszudrücken: »Der Horla« von Guy de Maupassant, erstmals erschienen 1886, wurde in einer wunderschönen Schmuckausgabe vom Reclam-Verlag neu herausgegeben. Diese Ausgabe ist seit Herbst letzten Jahres im Buchhandel erhältlich. Der Autor beschreibt in seinem Werk seinen eigenen geistigen Verfall.

Inhalt zusammengefasst

Eine schaurige Realität ist es, mit welcher sich der namenlose Erzähler hier auseinandersetzen muss. Nachts hockt er sich auf die Brust des schlafenden Mannes, tags blickt dieser in den Spiegel, ohne sein Abbild darin wahrnehmen zu können. Stetig und immer fieser scheint er seinen Willen zu manipulieren: der Horla. Seinen schrittweise immer weiter voranschreitenden Wahnsinn hält der Erzähler in seinem Tagebuch fest.

Wie war »Der Horla«?

Schmuckausgaben haben es mir ohnehin angetan und mein Vorhaben, in diesem Jahr den einen oder anderen Klassiker zu lesen, vereinen diese beiden Aspekte miteinander. Zugegeben, ich habe mich von anderen Buchblogger:innen anstecken lassen, die mich erst auf die Neuauflage von Reclam brachten. Die fabelhaften Illustrationen von Anna und Elena Balbusso runden dieses Meisterwerk ab. Guy de Maupassant ist mir natürlich mehr als ein Begriff, dennoch habe ich bisher keines seiner Werke gelesen. Er gilt als einer der größten Schriftsteller der Weltliteratur und »Der Horla« als eines seiner beeindruckendsten Werke.

Wir haben es hier mit einem namenlosen Erzähler zu tun, der uns an seinen düsteren Gedanken teilhaben lässt. Für den innere Wahnsinn, der ihn umtreibt, macht er den Horla verantwortlich, eine unsichtbare Kraft, die sich seiner Fantasie bemächtigt und von ihm Besitz ergriffen zu haben scheint. Im weiteren Verlauf erleben wir den geistigen Verfall des Erzählers, der auch beim Lesen nicht spurlos an einem vorbeigeht. Zweifelsohne kann dieser Klassiker als Schauergeschichte bezeichnet werden, die es versteht, seinen Leser:innen das Grauen begreif- und erlebbar zu machen. Schritt für Schritt fühlt man sich in einen schaurigen Sog gezogen, weshalb ich die Geschichte in einem Rutsch durchlesen musste.

Die geschilderten Wahnvorstellungen lassen auf den geistigen Zustand Guy de Maupassants selbst schließen,  als er diese Novelle schrieb. Die Illustratorinnen, die bereits ihre Zeichnungen in Das Bildnis des Dorian Gray für den Reclam-Verlag beisteuerten, machen diese Schmuckausgabe zu einem Must-Have für alle Bücherliebhaber:innen. Wer sich gern gruselt und klassische Literatur schätzt, wird hieran seine wahre Freude haben.

Fazit

Eine fesselnde Schauergeschichte, die unweigerlich Grusel erzeugt und in dieser Schmuckausgabe durch seine wunderschöne Gestaltung besticht.

Guy de Maupassant

About Author

Ich (w, 36 Jahre) komme aus Berlin und lebe nach längeren Stationen in Hamburg und Freiburg nun in Wiesbaden. Ich mag Bücher und die Fotografie. Hier versuche ich beides miteinander zu vereinen.

4 Comments

  • Marie
    27. März 2024 at 5:09 pm

    Oh, was für eine wunderschöne Ausgabe! Ich bin begeistert. Das Buch klingt außerdem sehr gut, ich mag es düster. Vielen Dank für diesen tollen Tipp, liebe Zeilentänzerin. ❤️

    Reply
  • Noëmi von Buchgezwitscher
    29. März 2024 at 7:59 am

    Scheint irgendwie ein passendes Buch für Halloween. 😉 Lieber Gruss, Noëmi

    Reply

Leave a Reply