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zeilentänzer

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26. April 2020

»Chirú«
von Michela Murgia

Ihr Lieben, ich habe heute ein Buch für euch, dass es mir sehr angetan hat, nämlich »Chirú« von der italienischen Schriftstellerin Michela Murgia. Der Roman wurde im Februar diesen Jahres bei dtv veröffentlicht. Mir fiel die Rezension so unsagbar schwer und ich weiß nicht, warum manche Literaturbesprechungen so viel leichter fallen als andere. Geschafft habe ich es dann aber doch noch.

Inhalt zusammengefasst

Eleonora ist achtunddreißig Jahre alt, eine bekannte Theaterschauspielerin und stammt aus Cagliari, der Hauptstadt Sardiniens. Sie lebt allein und hat sich an diesen Umstand gewöhnt. Eines Tages lernt sie den achtzehnjährigen Violinisten Chirú kennen, der ihr bereits nach dem ersten Treffen im Gedächtnis bleibt. Sie wird seine Lehrerin und öffnet ihm das Tor zur Welt der Künstler. In kurzer Zeit muss sie feststellen, das Chirú mit einer äußerst präzisen Beobachtungsgabe gesegnet ist und er Eleonora schnell zu durchschauen vermag. Zwischen den beiden entwickelt sich eine emotionale, aber nicht ganz selbstlose Beziehung.

Wie war »Chirú«?

Der Roman überzeugt mit seinen leisen Tönen, der psychologisch fundierten Handlung und seiner manipulativen Charaktere. Es ist keine Geschichte, in der man sich in die Figuren hineinzuversetzen vermag, aber eine, die sofort mitreisst und einen hohen Suchtfaktor hat. Eleonora ist nicht die sympathischste Protagonistin, aber das möchte Michela Murgia wohl auch nicht erreichen.  Sie schafft eine interessante Frauenfigur, die kühl und selbstgefällig agiert, im Grunde aber sehr verletzlich scheint.

Die Beziehung zwischen der Enddreißigerin und ihrem zwanzig Jahre jüngeren Schüler Chirú entwickelt sich schnell zu einem emotionalen Verhältnis. Zwar verzichtet Murgia auf sexuelle Elemente, schafft aber ein liebesähnliches Verhältnis, das den Reiz der Geschichte ausmacht. Die Protagonistin schreibt in der Ich-Perspektive und das bringt Brisanz in die Erzählung. Eleonora führt Chirú in die Kreise der höheren Gesellschaft ein und lehrt ihn Konventionen. Sein ehrliches, unbeholfenes Gemüt imponiert ihr zusehends.

Auf der Suche nach irgendeinem Halt griff ich nach dem Kissen. Ich spürte, dass mir die Tränen in die Augen traten, und ich wollte nicht, dass er auch noch diese Nacktheit sah. Die größte Gefahr lag darin, dass er versuchen würde, mich zu trösten.

Seite 188

Die lebendigen Rückblicke in die Kindheit Eleonoras erklären ihr bisweilen kompliziertes Selbst und entblößen schmerzhafte Erfahrungen. Als sie sich in den schwedischen Operndirektor Martin verliebt, offenbart sich das gesamte Ausmaß ihrer Beziehung zu Chirú. Die Erzählweise Murgias fängt ein, die ödipale Verbindung von Lehrerin und Schüler scheint bekannt und ist doch von neuer Art.

Zitat aus dem Buch

»Es gefiel ihr, mein Herz zu öffnen wie ein Fenster, meine Unwetter über sich ergehen zu lassen, sich mit meinen Wirbelstürmen anzufreunden, doch ich war sicher, dass sie ihr schönes rotes Sofa sofort trocknete und jedes Ding zurück an seinen Platz stellte, sobald sich die Tür hinter meinem Rücken geschlossen hatte.« Seite 112

Fazit

Eine etwas aus der Mode gekommene Lehrer-Schüler-Beziehung entfacht neues Feuer und bleibt nachhaltig im Kopf.

Michela Murgia

Michela Murgia, geboren 1972 in Cabras, Italien, ist eine italienische Schriftstellerin. Sie studierte Theologie und war als Lehrerin für Religion tätig. 2008 veröffentlichte sie einen Erzählband, 2009 erschien dann ihr erster Roman. Murgia lebt auf Sardinien.


Chirú

von Michela Murgia
aus dem Italienischen von Julika Brandestini
dtv | 2020 | 208 Seiten
Taschenbuch | ISBN: 978 3 423 14742 2 | 10.90€


Danke noch einmal lieber Florian für den sehr unterhaltsamen und sowohl inhaltlich als auch sprachlich überzeugenden Roman. 

Gepostet in: Roman · Stichworte: Affäre, Alterunsterschied, Beziehung, dtv, Italien, Julika Brandestini, Michela Murgia, Sardinien

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{unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Hallo ihr Li {unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Hallo ihr Lieben, nach etwas längerer Pause melde ich mich mit einer neuen Rezension auf meinem Blog zurück. Ich hoffe, dass ich wieder motivierter an meinen Blog herangehen und meine Leseflaute überwinden kann.

„Vielleicht habe ich dich nur erfunden“ von Tatjana Scheel, erschienen 2022 im @haymonverlag, thematisiert die Verbindung zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Alex und Sheela begegnen sich innerhalb vieler Jahre immer wieder. Die Geschichte spielt zu verschiedenen Zeitpunkten in Sizilien, Berlin und Island. Die beiden Frauen kommen sich immer wieder näher und entfernen sich voneinander. Ihre Beziehung ist begleitet von Verführung, Macht, Kontrolle, Freundschaft und Sucht. 

Den Schreibstil der Autorin mochte ich sehr und die Handlung rührte mich zu Tränen. Ein sehr gelungenes Debüt.

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{unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Hey zusammen {unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Hey zusammen, ich möchte euch heute diesen Selbsthilfe-Ratgeber vom Motivationstrainer und Autor @biyon ans Herz legen. „Spaziergang zu dir selbst - eine magische Reise zu mehr Achtsamkeit, Selbstliebe unf Glück“, erschienen im @gu.verlag, wurde im Herbst vergangenen Jahres veröffentlicht. 

Es gibt zahlreiche Ratgeber zur Thematik und viele konnten mich persönlich nicht überzeugen. Zuletzt taten das die Bücher von @honigperlenmelanie. Aber auch in diesem speziellen Fall konnte mich Biyon Kattilathu vollends auf seine Reise mitnehmen. Im Fokus steht das innere Kind bzw. negative Glaubenssätze, die dazu führen, dass wir uns selbst lähmen und unseren Wert nicht schätzen. Ich mochte den Schreibstil und die Ansprache vom Autoren gerne und erlebte das Geschriebene als authentisch, wertschätzend und gewinnbringend. Auch die Kraft der Natur, die hier eine tragende Rolle spielt, motivierte und inspirierte mich. 

Ich danke dem @gu.verlag für das Leseexemplar.

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{unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Ihr Lieben, {unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Ihr Lieben, ich habe endlich einen weiteren Titel von Adeline Dieudonné gelesen, „Bonobo Moussaka“, erschienen 2021 im @dtv_verlag. 

Es ist ein Weihnachtsabend, als die alleinerziehende Mutter und Erzählerin der Geschichte, mit ihren beiden Kindern ein ruhiges Essen bei ihrem Cousin Martin verbringt. 

Die Gedanken und Assoziationen der Erzählerin über die Ungerechtigkeiten dieser Welt, stimmten mich durchweg nachdenklich. Dieudonné schreibt klug, bissig, melancholisch und mit viel Humor. Die Ernsthaftigkeit ihrer Überlegungen wird dadurch nicht geschmälert. Ich fühlte mich an den Esstisch versetzt und empfand die Erzählung als sehr kurzweilig und unterhaltsam. Das Buch umfasst nur 112 Seiten, sodass es in einem Rutsch gelesen ist. 

Große Empfehlung. Ich mag die Bücher der Autorin sehr und freue mich nun auf #daswirklicheleben.
{unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Hallo zusamm {unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Hallo zusammen, kürzlich habe ich „Der junge Mann“ von Literatur-Nobelpreisträgerin Annie Ernaux gelesen. Das Buch umfasst gerade mal 48 Seiten und handelt von der Liaison zwischen einem jungen Mann und einer Frau, die dreißig Jahre älter ist als ihr Geliebter.

Auch hier handelt es sich um ein autofiktionales Werk der Autorin, die von ihrer brisanten Affäre um das Jahr 2000 herum berichtet. Mich konnte Annie Ernaux mit ihren Aufzeichnungen vollends mitnehmen und ich war beeindruckt wie es ihr gelingt, auf so wenigen Seiten so viel zu erzählen. Die ganze Rezension gibt es auf meinem Blog. 

Kennt ihr das Buch schon?

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{unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Hey ihr Lieb {unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Hey ihr Lieben, auf meinem Blog habe ich gestern die Rezension zu diesem feministischen Sachbuch von Léonora Miano veröffentlicht. „Sisterhood: Für einen anderen Dialog zwischen den Frauen der Welt“ ist im Herbst letzten Jahres bei @aufbau_verlage erschienen. 

Die Autorin setzt sich mit der Geschichte der Frauen der Subsahara auseinander und zeichnet anhand dessen ein Bild weltweiter Solidarität unter Frauen. Sie zeigt auf, wie diese voneinander profitieren können, um sich männlicher Dominanz entgegenzustellen, sich dieser aber nicht machtlos unterworfen zu sehen. 

Ich mag den klugen Schreibstil, die Ideen und Absätze von Miano und den Anspruch des Buches selbst. Die Leidenschaft für das Thema ist spürbar und konnte mich sehr einfangen. Für Einsteiger:innen in die Thematik ist es vielleicht weniger geeignet, insgesamt möchte ich das Buch aber auf jeden Fall aber empfehlen. Vor allem sprachlich finde ich es sehr gelungen. Und es ist eine Alternative zu westlich-weiß geprägten Feminismus-Büchern, die natürlich alle ein positives Ziel verfolgen.

Ich danke @aufbau_verlage für das Rezensionsexemplar. 

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{unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Hallo zusamm {unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Hallo zusammen, ich habe mir für mein Lesejahr 2023 sehr viel vorgenommen und jetzt schon Sorge diesbezüglich zu scheitern. Deshalb versuche ich es entspannter anzugehen und meine Ziele nicht zu hoch zu stecken. 

Aus dem letzten Jahr habe ich noch so einer Bücher, die ich euch zeigen möchte, darunter „Die BilderBuchBande feiert Weihnachten“ aus dem @nordsuedverlag. Ich weiß, die Weihnachtszeit ist gerade vorbei, dennoch möchte ich dieses wunderschöne Buch nicht unerwähnt lassen. Es handelt sich um die beliebtesten Geschichten aus dem Verlag, rund um Weihnachten und Neujahr. Ich habe mich sehr gefreut, in der Adventszeit darin zu schmökern und auch viele neue, mir noch unbekannte Geschichten entdecken können. 

Der Leineneinband und die goldene, leicht geprägte Schrift des Titels, sind ein echter Hingucker. Ein rundum tolles Werk, das sich zu jeder Weihnachtszeit aufs neue lohnt. 

Ich danke dem @nordsuedverlag für das Rezensionsexemplar.

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{unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Hallo ihr Li {unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Hallo ihr Lieben. Dies ist mein erster Beitrag in 2023, sodass ich euch an dieser Stelle noch einmal ein frohes neues Jahr wünschen möchte! 

Mein erstes Buch war „D-Zug dritter Klasse“ von Irmgard Keun, erschienen letztes Jahr im Februar bei @ullsteinbuchverlage. Erstmals veröffentlicht wurde der Roman 1937. 

Die Autorin erzählt von Menschen ihrer Zeit, hat skurrile Charaktere und Situationen geschaffen, die sich in einem Zug zwischen Berlin und Paris abspielen. Lenchen, die bisher kein Glück in der Liebe hatte, ist mit ihrem Freund Karl unterwegs. Sie soll ihm dabei helfen, 9000 Reichsmark über die Grenze zu bringen. Im Zug sitzen sie mit fünf weiteren Menschen in einem Abteil. Dort lernt sie Albert kennen, der ihr Interesse weckt. 

Eine kurzweilige Lektüre, die sich thematisch als auch vom Umgang her für eine Fahrt mit dem Zug eignet. Insbesondere die detaillierten Beschreibungen machen die Geschichte aus. Ich fühlte mich an den Ort des Geschehens versetzt und fühlte mich unterhalten. Ich würde nicht unbedingt eine große Empfehlung aussprechen, dennoch war es ein lesenswertes Buch und ein guter Start für mein aktuelles Lesejahr. 

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{unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Ich wünsche {unbezahlte Werbung wegen Verlinkung} Ich wünsche euch einen besinnlichen Weihnachtsabend mit euren Lieben! Ich freue mich auf „Die Kunst des Verschwindens“ von Melanie Raabe aus dem @btb_verlag. Geschenk von meiner Mama 🥰 was gab es bei euch buchiges?

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