Meine Lieben, nach knapp zwei Wochen melde ich mich mit einer neuen Rezension zurück und hoffe, dass ich genug Energie tanken konnte, um mich wieder intensiver meinem Blog widmen zu können. Das in diesem Beitrag behandelte Buch habe ich schon vor einer Weile beendet, gleichsam ist es mein letztes Leseerlebnis. So wird meine März-Ausbeute, wie zuletzt auch, überschaubar sein. Ich möchte mich bei euch für eure lieben Kommentaren zu meiner Auszeit bedanken und freue mich sehr, auch wieder auf euren Buchblogs stöbern zu können.
Inhalt zusammengefasst
Alex und Sheela sind unterschiedlich wie Tag und Nacht und genau das ist es wohl, was den Reiz für beide Frauen ausmacht. Wenn sie sich näher kommen, entfernen sie genauso schnell wieder voneinander. Ihre Verbindung gleicht einer Obsession und ist getrieben von Verführung, Freundschaft, Abhängigkeit, Macht und Kontrolle.
Wie war »Vielleicht habe ich dich nur erfunden«?
Ein sehr interessanter Roman, den Tatjana Scheel geschrieben hat. Mich hat der Klappentext beim Lesen direkt in seinen Bann gezogen und ähnlich gut fand ich dann auch das Buch im Gesamten. Es handelt sich um eine Coming-of-Age-Erzählung, die geprägt ist von Obsession, Liebe, Verlangen und Sucht. Spannend ist, dass die Geschichte in drei Teilen erzählt wird, so spielt die Handlung an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Mit den Darstellungen der Figuren konnte mich die Autorin fesseln, sowohl Alex als auch Sheela stellen interessante weibliche Charaktere dar.
Die Handlungsorte sind Berlin, Sizilien und Island. Im Mittelpunkt steht die Protagonistin Alex, die irgendwie immer auf der Suche nach ihrer eigenen Identität zu sein scheint. Sheela ist das komplette Gegenteil von Alex und das ist wohl auch der Grund für ihre gegenseitige Anziehung. Während Sheela Luftschlösser baut, sich geschickt aus Gesprächen windet und Alex immer wieder ausweicht, will diese Antworten auf ihre innere Leere und vom Leben selbst. Faszinierend ist die Tatsache, dass, obwohl die beiden Frauen sich über viele Jahre nicht mehr begegnen, sofort wieder Verlangen verspüren, als es zu einem Aufeinandertreffen kommt.
Sheela ist selbstbewusst, provokant und schwer zu durchschauen, Alex hingegen wirkt ganz anders als sie. Die Handlung rührte mich oft zu Tränen, gewinnt im Verlauf immer mehr an emotionaler Tiefgründigkeit und geht unter die Haut. Ein fesselnder und ans Herz gehender Roman, der mich bis zum Ende aufwühlte und den ich in jedem Fall empfehlen kann. Es sei aber gesagt, dass das Verhalten einzelner Figuren durchaus triggern kann.
Fazit
Tatjana Scheel schreibt mit Witz und einem feinen Gespür für die Gefühle, Gedanken und Sorgen junger Menschen. Die Figuren sind äußerst gelungen, die Dialoge mitreißend und die verschiedenen Settings wirken jeweils sehr authentisch. Ein Debüt, das sich sehen lassen kann.
Tatjana Scheel
Tatjana Scheel, geboren 1981 ist eine deutsche Drehbuchautorin und Schriftstellerin. Sie studierte Drehbuch an der Filmuniversität Babelsberg und begann dann für Serien zu schreiben. »Vielleicht habe ich dich nur erfunden« ist ihr Debütroman.
Vielleicht habe ich dich nur erfunden
von Tatjana Scheel
Haymon | 2022 | 280 Seiten
Hardcover | ISBN: 978 3 7099 8156 6 | 22.90€
Zum Buch
Mein herzlichster Dank geht an den Haymon-Verlag, der mir das Leseexemplar zur Verfügung gestellt hat.