So lange hat es wohl noch nie gedauert, bis mein Leserückblick des vergangenen Monats online ging. Aufgrund meines Urlaubs, den ich letzte Woche in meiner Heimat Berlin verbrachte und ein paar turbulenten Wochen zuvor habe ich es früher einfach nicht geschafft. Ganz vorenthalten möchte ich ihn euch aber natürlich nicht, weswegen er ein paar Tage zu spät kommt. Im Juni waren es nur drei Titel, darunter zwei Kinderbücher.
»Sommer« von Jihyun Kim
Dieses Buch kommt ganz ohne Text aus und lebt von seinen großformatigen Bildern. »Sommer« von Jihyun Kim erzählt von einer dreiköpfigen Familie mit Hund, die durch die japanische Heimat reist und am Ende bei den Großeltern ankommt. Das Ziel der Reise ist aber viel mehr die Reise selbst. Das Erkunden der Umgebung und die Wertschätzung der Natur steht im Vordergrund. Wälder, Flüsse und Seen werden mit allen Sinnen erlebt und seinen Betrachtern vermittelt. Ein sehr gelungenes Buch, das Groß und Klein auf eine faszinierende Reise mitnimmt und das Umweltbewusstsein weckt. Hier gehts zur Rezension.
»Versuchen« von Kobi Yamada
Ich erinnere mich nicht, bisher ein so poetisches Kinderbuch gelesen zu haben. In »Versuchen« gelingt es Kobi Yamada auch seine kleinsten Bilderbuchbetrachter die Angst vor dem Versagen zu nehmen. Die wichtige Message steht im Mittelpunkt der Geschichte, die von einem Jungen erzählt, der sich an der Bildhauerei übt und letztlich immer wieder an eigenen Zweifeln scheitert. Yamada appelliert an uns alle, den Glauben an uns selbst nicht zu verlieren und Mut zu riskieren. Mich hat der Inhalt sehr berührt und auch die Illustrationen von Elise Hurst sind hier hervorzuheben. Tolles Buch, das ich ganz zufällig entdeckt habe. Mehr gibt es hier nachzulesen.
»Alle drei Tage - Warum Männer Frauen töten und was wir dagegen tun müssen« von Laura Backes & Margherita Bettoni
Mit einem sehr ernsten Thema ging es in meinem letzten Buch im Juni weiter. Nach längerer Zeit stand wieder einmal ein Sachbuch auf dem Plan: »Alle drei Tage - Warum Männer Frauen töten und was wir dagegen tun müssen« von Laura Backes & Margherita Bettoni. Wie es der Titel schon vermuten lässt, beschäftigen sich die Journalistinnen Backes und Bettoni mit Femiziden. Einer Thematik, der in Deutschland aber auch anderswo auf der Welt zu wenig Beachtung geschenkt wird. Zu oft steht der Täter im Fokus und die Opfer sind Randnotizen. Die Autorinnen machen aufmerksam auf schreckliche Taten die an Frauen verübt werden, weil sie Frauen sind, lassen Überlebende zu Wort kommen, vergleichen den Umgang mit Femiziden weltweit und setzen sich mit politischen Fragen auseinander. Ein unbedingtes Muss. Meine Rezension gibt es hier.
Im Überblick
Gelesen: 3 Bücher
Gehört: 0 Bücher
Gelesene Seiten: 328
Durchschnittliche Bewertung: 5,0 Sterne
Durchschnittliche Lesedauer: 1,3 Tage
Und was stand bei euch im Juni lesetechnisch auf dem Programm?